Zerquältes Multitalent

Das Schwule Museum ehrt Pier Paolo Pasolini zu seinem 90. Geburtstag

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die Welt will mich nicht mehr und weiß es nicht. Dieser Satz empfängt am Eingang zum Schwulen Museum. Gesagt hat ihn Pier Paolo Pasolini, dessen Geburtstag die Ausstellung feiert. 90 wäre er am 5. März geworden, 1975 endete sein Dasein auf extrem grausame Weise unter bis heute ungeklärten Umständen. Ein Stricher soll ihn am Hafen von Ostia erschlagen und überfahren haben, deutete indes später einen Auftragsmord an.

Unliebsam genug hatte sich der Skandalautor gemacht. Katholische Kirche und kommunistische Partei schlossen den Schriftsteller, Poeten, Filmregisseur, streitbaren Denker als perversen Ideologen und indifferenten Agitator gleichermaßen aus. In Bologna geboren, wuchs er in ländlicher Umgebung auf, fühlte sich zu einfachen Menschen hingezogen, besonders freilich den Bauernjungen. Sein Kunststudium musste er wegen des Krieges aufgeben, arbeitete als Volksschullehrer erfolgreich, bis ihm Bekanntwerden seiner Homosexualität den...


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