Pál Schmitt will im Amt bleiben

Ungarns Präsident sieht trotz Verlust seines Doktortitels keinen Grund zum Rücktritt / Proteste in Budapest

  • Zsuzsanna Horváth, Budapest
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der ungarische Staatspräsident Pál Schmitt denkt trotz Plagiatsaffäre und Entzug des Doktortitels nicht an Rücktritt. »Mein Gewissen ist rein«, erklärte er am Freitagabend.

Die Überprüfung der Plagiatsvorwürfe, die gegen die 20 Jahre alte Dissertation des ungarischen Staatspräsidenten Pál Schmitt erhoben worden waren, durch einen Untersuchungsausschuss der Budapester Semmelweis Universität dauerte einige Monate. Wer die Mitglieder des Ausschusses sind, wurde geheim gehalten. Am vergangenen Dienstag gab man das Ergebnis bekannt. Der überwiegende Teil der Dissertation sei ein Plagiat, allerdings habe die Vorgangsweise von Schmitt der damaligen »Praxis« entsprochen. Regierungssprecherin Selmeczi erklärte noch am selben Tag, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen sei. Alles andere sei politische Kampagne. Doch die Regierung hatte nicht damit gerechnet, dass für die Semmelweis Universität und viele ihrer Professoren die eigene wissenschaftliche Reputation und andere Faktoren wichtiger sein könnten als der politische Opportunismus.

An der Universität, die als politisch konservativ und fachlich hochstehe...


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