Bier trinkend, scherzend

»Katarakt« von Patrick Wengenroth trieb das Publikum aus der Vorstellung im HAU

Selten wartete man bei einem Theaterabend so sehnsüchtig darauf, dass die Techniker die Schieberegler des Lichtpults endlich in die Nullposition fahren würden, wie bei diesem Versuch der »Deutschlandsgeschichtserzählung« von Patrick Wengenroth im Hebbel am Ufer (HAU). Bereits eine Stunde vor dem Ende, kurz nachdem Eva Löbau ihre im Gestus einer gouvernantenhaften Stadtbilderklärerin vorgenommene Wanderung durch Rainald Goetz' Schädel- und Seelenerkundungstext »Katarakt« begonnen hatte, versuchten die Augen jene sachte Absenkung des Lichts wahrzunehmen, die die visuelle und akustische Erlösung näher zu rücken versprach.

Doch man musste sich noch eine Stunde gedulden. In dieser spazierte Löbau Bier trinkend, scherzend und jedes Bild, das der Text entwarf, mimisch und gestisch illustrierend durch »Katarakt«. Das ist eine präzise, Denk- und Fühlvorgänge beobachtende und sie dabei auf zelluläre und physiologische Vorgänge abbildende Stu...


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