Ende eines Nachtflugs

Der Streit um die Nordwestbahn des Frankfurter Flughafens tobt seit 1997

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Leipziger Bundesverwaltungsrichter beschlossen gestern das Nachtflugverbot für den Flughafen in Frankfurt am Main. Bis zu dem Urteil war es eine lange Geschichte von Bürgerprotest und einer Politik, die sich erst dann bewegte, wenn es nicht mehr anders zu gehen schien.

Das Urteil der Leipziger Bundesrichter zum Nachtflugverbot, zur Reduzierung der Flüge in den Tagesrandstunden sowie zum Lärmschutz für Gewerbebetriebe ist ein vorläufiger Höhepunkt im jahrelangen Tauziehen um den Flughafenausbau.

Der damalige Lufthansa-Chef Jürgen Weber hatte im November 1997 den Bau einer weiteren Start- und Landebahn am Rhein-Main-Flughafen gefordert. Um Konflikte mit bürgerkriegsähnlichen Szenen wie beim der Bau der »Startbahn West« in den frühen 1980er Jahren zu vermeiden, setzte der damalige SPD-Ministerpräsident und spätere Bundesfinanzminister Hans Eichel eine Vermittlergruppe ein, die sogenannten Mediatoren. Diese sollten die Bevölkerung damit beruhigen, dass gleichzeitig mit dem Ausbau ein »Anti-Lärm-Paket« und ein sechsstündiges Nachtflugverbot greifen würden. Der inzwischen teilprivatisierte Flughafenbetreiber Fraport startete eine aufwendige PR-Kampagne für den Flughafen und lässt bis heute regelmäßig ko...


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