Sarkozy sucht Rettung bei Rechtsextremen

Frankreichs Präsident attackiert Linke und Ausländer

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

»Noch zwei Wochen mit Vollgas voraus, und dann beschleunigen wir«, rief Nicolas Sarkozy seinen Anhängern auf einem Wahlkampfmeeting am vergangenen Sonnabend im Badeort Saint-Raphael zu.

Der Kurs, den der waghalsige Lenker der französischen Staatsgeschäfte im Wahlkampf einschlägt, geht scharf nach rechts. Mit Hilfe von Anhängern der rechtsextremen Front National, die er wie schon 2007 auf seine Seite ziehen will, glaubt Sarkozy das Steuer in letzter Minute herumreißen und die Wahlniederlage noch verhindern zu können.

Die französische Mittelmeerküste, wohin sich viele »Pieds noirs« - französische Siedler aus der ehemaligen Kolonie Algerien - nach dem Ende des Algerienkrieges zurückgezogen hatten, ist eine Hochburg der Front National. Ihr langjähriger Chef Jean-Marie Le Pen hatte hier seinen unangefochtenen Wahlkreis. Nun ließ sich Sarkozy in Saint-Raphael zu einigen aufschlussreichen Äußerungen hinreißen. Seinem sozialistischen Herausforder François Hollande warf er vor, mit unverantwortlichen Versprechungen den Ruin des Landes zu provozieren. Dagegen lobte Sarkozy François Mitterrand, der 1983 »nach nur zwei Jahren...


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