Wasserpreise bleiben stabil

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(nd-Kröger). Auf die Berliner kommen erst einmal keine höheren Trinkwasserpreise zu. »Unser Ziel sind stabile Tarife, mindestens in diesem Jahr und darüber hinaus«, erklärte gestern der Sprecher der Berliner Wasserbetriebe (BWB), Stephan Natz. Die Wasserbetriebe wiesen mit dieser Stellungnahme einen Bericht der »Berliner Morgenpost« zurück. Die Zeitung hatte berichtet, dass die Wasserbetriebe planen, die Tarife in diesem Jahr turnusgemäß um 2,9 Prozent anzuheben. Außerdem, so das Blatt, drohe eine Nachzahlung an die Verbraucher in Höhe von insgesamt 74 Millionen Euro. Denn »internen Unterlagen« zufolge waren die Tarife laut »Berliner Morgenpost« in den vergangenen Jahren zu niedrig angesetzt, da der Wasserverbrauch der Berliner hinter den Erwartungen zurückblieb. Nach dem Berliner Betriebegesetz können die Eigentümer der BWB, also das Land Berlin und die privaten Investoren RWE und Veolia, rückwirkend Nachzahlungen beantragen, um ihre vertraglich garantierten Gewinne einzustreichen. Auch diese Darstellung dementierten die Wasserbetriebe gestern. »Wir haben keine Nachforderungen an die Berliner Wasserkunden«, sagte Natz. Die Eigentümer würden neben dem Verzicht auf eine Preiserhöhung in diesem Jahr nämlich auch auf einen Ausgleich verzichten.

Am kommenden Dienstag wollen die Berliner Wasserbetriebe ihre Jahresbilanz 2011 präsentieren. Wie in den vergangenen Jahren dürften sowohl die Privaten als auch das Land Berlin wieder hohe Gewinne mit dem Wassergeschäft in Berlin erzielt haben. Das Bundeskartellamt hatte allerdings jüngst zum zweiten Mal die BWB abgemahnt, weil es die Trinkwasserpreise in Berlin im Vergleich für deutlich überhöht hält. Das Erwägen von Nachzahlungen dürfte die Wettbewerbshüter erneut aufhorchen lassen.

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