Der letzte Amerikagipfel ohne Kuba

Lateinamerika ist sich einig, dass Havanna künftig eingeladen werden muss - USA hin oder her

  • Gerhard Dilger, Porto Alegre
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wenn heute in der kolumbianischen Küstenstadt Cartagena die Staatsoberhäupter aus Nord-, Mittel- und Südamerika zum sechsten Amerikagipfel zusammenkommen, werden zwei fehlen: Raúl Castro und - aus Protest gegen die Ausgrenzung Kubas - Rafael Correa aus Ecuador.

Den Eklat konnte der Gastgeber abwenden: Mit seinem Blitzbesuch in Havanna Ende März vermochte Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos die Bolivarianische Allianz für die Völker unseres Amerika (ALBA) zu besänftigen. Das Linksbündnis, dem Venezuela, Kuba, Ecuador, Bolivien, Nicaragua sowie die Karibikinseln Dominica, Antigua und Barbuda und St. Vincent angehören, hatte mit einem Boykott gedroht, da Kuba nach wie vor ausgeschlossen ist. Nun bleibt nur Ecuadors Präsident Rafael Correa dem Gipfel fern.

Mit der Forderung, Kuba wieder zu integrieren, steht ALBA keineswegs allein, wie die brasilianische Staatschefin Dilma Rousseff Anfang der Woche in Washington klarmachte. Ihrem Kollegen Barack Obama habe sie den »regionalen Konsens« mitgeteilt, erklärte sie: »Das war keine Forderung, das ist Konsens. Das ist der letzte Amerikagipfel ohne Kuba. Obama hat nichts dazu gesagt. Es gab dazu nichts zu sagen«.

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