Schatten über dem »Tag der Sonne«

Im Norden Koreas wird am Sonntag der 100. Geburtstag des »ewigen« Präsidenten Kim Il Sung begangen

  • Peter Kirschey
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der »Tag der Sonne«, zu dem der bevorstehende 100. Geburtstag Kim Il Sungs in Nordkorea erklärt worden war, wird durch den missglückten Satellitenstart vom Freitag überschattet. Für die Bevölkerung ändert sich dadurch allerdings wenig.

Als Kim, der Älteste, am 8. Juli 1994 im Alter von 82 Jahren starb, war er von seinen Getreuen schon längst in den Stand eines Überirdischen erhoben worden: Kim Il Sung, der Mann, der die Welt auf einzigartige Weise verändert, das Tor zu einem neuen Zeitalter aufgestoßen, mit der Dschutsche-Ideologie eine Weltreligion geschaffen hatte, die den geknechteten Völkern der Erde den Weg in eine lichte Zukunft zeige. Der Start eines weiteren Satelliten in das Weltall anlässlich seines 100. Geburtstages sollte zum weithin leuchtenden Symbol eines modernen aufstrebenden Nordkoreas werden, zum Höhepunkt der monatelangen Vorbereitungen auf die Geburtstagsfeiern am 15. April.

Wie weit Wirklichkeit und Propaganda auseinanderliegen, lässt sich an kaum einem anderen Ort deutlicher erleben als in Pjöngjang, wo seit Wochen Tausende Hauptstädter, Soldaten und Kinder vom frühen Morgen bis in den späten Abend trainieren, um am Sonntag ein einzigartige...


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