Netzausbau geplant

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Potsdam (dpa). In Brandenburg sind bis zum Jahr 2020 auf rund 2700 Kilometern Länge neue oder verbesserte Stromleitungen geplant. Das geht aus einer Antwort von Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (LINKE) auf eine parlamentarische Anfrage hervor. Der Netzausbau in Brandenburg ist Teil der Energiestrategie 2030, die die rot-rote Landesregierung im Februar verabschiedet hat. Auf den Kosten, die der Ausbau des Stromnetzes verschlingt, will Brandenburg die Kunden nicht allein sitzen lassen, wie es hieß. Details wurden nicht genannt.

Laut Christoffers sollen im Übertragungsnetz auf einer Länge von 625 Kilometern neue Leitungen gebaut werden. Auf 530 Kilometern müssten bestehende 110-kV-Freileitungen so ausgebaut werden, dass sich ihre Kapazität erhöht. Zudem sind den Angaben zufolge in den Verteilernetzen auf etwa 1086 Kilometern Länge neue 110-kV-Leitungen geplant. Zum aktuellen Stand des Ausbaus liegen der Landesregierung Christoffers zufolge keine Angaben vor.

Die Energiestrategie 2030 setzt auf erneuerbare Energien wie Wind, Solar und Biomasse. Geplant ist, die Kohlendioxid-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent und bis 2030 um 72 Prozent zu senken. Der Anteil erneuerbarer Energien am Verbrauch soll auf 40 Prozent gesteigert werden. Knapp die Hälfte der erneuerbaren Energien soll bis 2030 aus Windkraft erzeugt werden, etwa ein Drittel aus Biomasse. Brandenburg will Vorreiter bei den erneuerbaren Energien bleiben, hält aber auch an heimischer Braunkohle fest.

Schon jetzt sei aber das Leitungsnetz an seiner Kapazitätsgrenze angelangt. Laut Ministerium mussten allein im Jahr 2010 1085 Mal Wind- und Solaranlagen vom überlasteten Stromnetz genommen werden. Dies war an 107 Tagen der Fall. Gerade an Tagen mit besonders starkem Wind, wenn viel Strom erzeugt wird, kann es passieren, dass Windräder plötzlich stillgelegt werden müssen, um einen Kollaps im Netz zu vermeiden.

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