Wettlauf gegen die Zeit

Äthiopien sitzen schier unlösbare Probleme im Nacken

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Äthiopien hat einige der besten Läufer aller Zeiten hervorgebracht. Nun befindet sich das bettelarme Land selbst in einem Rennen. Es ist ein Wettlauf ums Überleben.

Die Armut zum Greifen nah: Markttag in Debark.
Die Armut zum Greifen nah: Markttag in Debark.

Äthiopier sind gute Läufer. Das afrikanische Land hat einige der größten Marathonläufer aller Zeiten hervorgebracht. So wie den zweifachen Olympiasieger Haile Gebrselassie, der noch immer jeden Morgen den Smog der Hauptstadt Addis Abeba hinter sich lässt und mit einer kleinen Schar treuer Mitstreiter den heiligen Berg Etoto hinaufrennt. Hier oben, wie im gesamten Hochland von Abessinien, ist die Luft dünn. Doch Menschen wie Gebrselassie sind es gewohnt, den Wettkampf auch unter widrigsten Bedingungen aufzunehmen. Unvergessen ist die Läuferlegende Abebe Bikila. Bei der Olympiade in Rom 1960 gewann der äthiopische Volksheld Gold, obwohl er die Marathonstrecke barfuß lief. »Man sagt, er habe der Welt damals zeigen wollen, unter welchen Umständen die Menschen hier trainieren mussten«, erzählt mir Thomas, ein Student, der den Besucher aus Deutschland auf den dicht bewaldeten Etoto geführt hat.

Von hier oben kann man an klaren Tagen bis ...


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