Niedriglohn drückt Arbeitslosengeld

Jeder zehnte ALG-I-Bezieher muss zusätzlich Hartz IV beantragen, weil er zuvor nicht genug verdiente

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Niedriglohn sei Dank: Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind zehn Prozent der Erwerbslosen auf weitere Sozialleistungen angewiesen.

Reinigungskräfte, Friseure oder Supermarkt-Kassierer: Millionen Arbeitnehmer schuften derzeit im sogenannten Niedriglohnsektor. Viele speist man mit weniger als fünf Euro in der Stunde ab. Bei solchen Branchenlöhnen kommt man im Monat auf maximal 700 oder 800 Euro. Davon kann kaum einer seinen Lebensunterhalt bestreiten. Erst recht nicht, wenn Kinder im Haushalt leben. Kein Wunder, dass im Jahr 2010 mehr als 1,3 Millionen Bundesbürger auf zusätzliche Hartz-IV-Leistungen angewiesen waren - darunter 350 000 Vollzeitbeschäftigte. Laut Sozialgesetzbuch hat Anspruch auf Hilfe, wer mit seinem Job »ein nicht bedarfsdeckendes Einkommen« erzielt. Selbst wenn die Betroffenen jahrelang arbeiten, sind sie im Kündigungsfall gleich wieder auf Hartz IV angewiesen, denn das Arbeitslosengeld I ist eine Versicherungsleistung, die sich nach der Höhe des z...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.