1. Mai im Lichte der Solarkrise

Demonstrationen, Kundgebungen und ein Rotes Frühstück

Der 1. Mai sollte auch in diesem Jahr ein Kampftag sein, findet der Landtagsabgeordnete Andreas Bernig (LINKE). Brandenburg habe zwar im vergangenen Jahr insgesamt eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt erlebt. Dafür stehe insbesondere der Rückgang der Erwerbslosenquote auf 11,1 Prozent im März. Der Wert habe damit um 0,6 Prozent niedriger als im Vorjahr gelegen. Es gebe aber noch deutliche Unterschiede bei der Entlohnung von Männern und Frauen, und außerdem erhalten Leiharbeiter weniger Geld als die Stammkräfte. »Prekäre Beschäftigung ist weit verbreitet«, bedauert Bernig. Er verlangte gerechte Löhne.

Die aktuelle Krise der Solarbranche habe die Risiken für Arbeit und Beschäftigung »wieder deutlich vor Augen geführt«, schätzte Bernig ein. Das seien »auf der einen Seite Unternehmensstrategien, die auf Gewinnmaximierung durch Mitnahme von Fördermitteln setzen und dabei die Beschäftigten im Regen stehen lassen« und »auf der anderen Seite eine Politik, die allein auf Marktkräfte setzt«. Märkte müssten aber reguliert werden und es dürfe keine zweite Deindustrialisierung des Ostens geben, meinter Bernig.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) lädt auch in diesem Jahr in den großen und vielen kleineren Städten am 1. Mai zu Demonstrationen, Kundgebungen und Feiern. In Potsdam startet die Demonstration um 10 Uhr auf dem Platz der Einheit. Es geht von dort zum Luisenplatz, wo um 11 Uhr die Kundgebung mit dem DGB-Funktionär und SPD-Landtagsabgeordneten Detlef Baer beginnt. Anschließend gibt es ein Familienfest mit Gesprächsrunden.

In Cottbus wird der 1. Mai ab 10 Uhr auf dem Platz am Stadtbrunnen (Heronplatz) begangen. Als Redner angekündigt sind die südbrandenburgische DGB-Regionsvorsitzende Marion Scheier, Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (LINKE) und Ralf Hermwapelhorst, Bezirksleiter der Gewerkschaft IG Bergbau-Chemie-Energie. Live zu erleben ist der Volkstanzkreis »Alte Liebe«.

In Frankfurt (Oder) beginnen die Veranstaltungen zum 1. Mai um 9.45 Uhr am Mahnmal für die Opfer des Faschismus. Von dort wird zum zentralen Festplatz an der Oderpromenade spaziert, wo Olaf Himmel, DGB-Regionsvorsitzender Ostbrandenburg, um 10 Uhr eine Ansprache hält. Anschließend gibt es bis 14 Uhr Diskussionen und ein Kulturprogramm. In Hennigsdorf führt die Demonstration um 9.30 Uhr vom Postplatz zum Rathaus, wo bei der Kundgebung um 10 Uhr auch Bürgermeister Andreas Schulz (SPD) spricht. Auch hier gibt es anschließend ein Familienfest. In Brandenburg/Havel führt die Demonstration um 10 Uhr vom Nicolaiplatz zum Marienberg. Dort soll um 10.30 Uhr über den Öffentlichen Personennahverkehr diskutiert werden.

In Bernau gibt es von 10 bis 15 Uhr eine Maifeier auf dem Marktplatz am Rathaus. Hauptrednerin ist Dagmar Enkelmann, Parlamentarische Geschäftsführerin der Linksfraktion im Bundestag. In Beeskow wird der 1. Mai von 10 bis 15 Uhr mit Ansprachen, Diskussionen und dem Kabarett »Weiberkram« im Spreepark gefeiert. In Strausberg ist von 10 bis 14 Uhr die Tonhalle an der Hegermühlenstraße Ort der Maikundgebung samt Kulturprogramm. Hauptrednerin dabei ist die Linksfraktionschefin im Landtag, Kerstin Kaiser. Um 15 Uhr liest Günter Herlt in der Parkkantine des SEP, Landhausstraße, aus »Motzen statt Klotzen. Der Eintritt beträgt hier zwei Euro. Darüber hinaus gibt es zum 1. Mai in diversen Orten Veranstaltungen der LINKEN: in Mescherin von 10 bis 16 Uhr ein Friedensfest, an dem sich der DGB beteiligt, in Luckenwalde von 14 bis 18 Uhr ein Familienfest auf dem Boulevard, im August-Mattausch-Park in Teltow von 10 bis 18 Uhr ein Volksfest und in Lauchhammer-Nord, Alte Blockwitzer Straße 1 von 14.30 bis 18 Uhr ein Maifest.

In Schöneiche bei Berlin lädt die LINKE zu einem Roten Frühstück mit Ulrich Maurer und Kerstin Kaiser, 10 bis 13 Uhr, ehemaliger Rauhfutterspeicher, An der Reihe 1. Ein FrühLINKSfest soll es von 14 bis 18 Uhr vor dem Inselbad in Eisenhüttenstadt geben. Politische Frühschoppen sind in Seelow um 10 Uhr im Linkstreff, in Rathenow von 10 bis 13 Uhr in der Geschäftsstelle und in Falkensee von 10 bis 12 Uhr im Restaurant »Falkenseegarten« vorgesehen.

Im Paul-Wunderlich-Haus von Eberswalde findet von 15 bis 17 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema »Von Arbeit leben« statt. Auf dem Perleberger Jahnsportpark wird von 10 bis 14 Uhr gefeiert. Die Aktionsgruppe gegen soziales Unrecht Senftenberg ruft in Zusammenarbeit mit attac und den Piraten dazu auf, um 16 Uhr zum Marktplatz zu kommen.

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