»Nicht verdrängen, sondern gestalten«

Deutscher Seniorentag: Die Altersforscherin Ursula Lehr über wachsende Anforderungen an Rentner

Am Donnerstag begann in Hamburg der 10. Deutsche Seniorentag. Im Mittelpunkt der dreitägigen Veranstaltung stehen die Themen Altersarmut und demografischer Wandel. Organisiert wird der Seniorentag von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e. V. (BAGSO). Anlässlich der gestrigen Eröffnung des Großereignisses sprach nd-Autorin Susann Witt-Stahl mit der Vorsitzenden von BAGSO, der ehemaligen Bundesfamilienministerin Ursula Lehr.

Lehr: Hat der gestern begonnene 10. Deutsche Seniorentag eine zentrale Botschaft?
Das Alter hat viele Gesichter. Die Anzahl der Jahre ist kein Kriterium, um Fähigkeiten und Fertigkeiten einzuschätzen. Es gibt keine Altersnormen, sondern nur Alternsformen. Wir sagen Ja zum Älterwerden, wollen das Altern nicht verdrängen, sondern gestalten.

Die Menschen werden nicht nur älter. Altern sie auch anders als in früheren Zeiten?
Dank des medizinischen, sozialen und technischen Fortschritts und Dank des Wissens um einen gesundheitsbewussteren Lebensstil und ein entsprechendes Verhalten sind sie heute gesünder als in früheren Zeiten.

Hat dieser Wandel mittlerweile auch die Arbeitswelt erreicht?
Selbstverständlich! Vor 50 Jahren sind viele bereits vor dem Berufsende verstorben; die durchschnittliche Lebenserwartung eines 65-Jährigen betrug etwa zwei Jahre. Wenn man heute in den »Ruhestand« geht, hat man noch etwa ein Viertel seines Lebens vor ...



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