Wie frei ist die Presse?

Michael Rediske ist Vorstandssprecher von »Reporter ohne Grenzen«

nd: Herr Rediske, was tut Ihre Organisation?
Rediske: Wir setzen uns mit Öffentlichkeitsarbeit für verfolgte Journalisten oder unterdrückte Medien in aller Welt ein. Manchmal können wir erfreut sagen, hier ist jemand freigelassen worden aufgrund von internationalem Druck.

Weshalb werden Journalisten staatlicherseits bekämpft?
Sie sind, wenn sie ihre Arbeit richtig verstehen, aufklärerisch tätig, verbreiten Informationen, die anders nicht zu bekommen sind. Das ist in autoritären Staaten wichtig, wo es wenige nicht regierungsgelenkte Medien gibt. Mutige Journalisten stehen in Mexiko in Gefahr, von der Drogenmafia umgebracht zu werden. Oder in Russland, wenn sie über Korruption und lokale Machthaber berichten. In China wandern sie ins Gefängnis, wenn sie die niemals genau definierten Grenzen überschreiten, die die staatliche Zensur setzt.

Die Stilisierung des Journalisten zum kämpferischen, moralisch aufrichtigen Wahrheitssucher - ist...




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