Bis zu den Knien im Dreck

Ein Moskauer Klempner erzählt - auf dem 27. DOK.fest München

  • Caroline M. Buck
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Um in Moskau eine Wohnung kaufen zu können, muss man einen Banker umbringen oder einen Goldbarren in der Kanalisation finden.« Der diese denkwürdigen Worte spricht, ist Klempner und zuständig für 4000 Wohnungen in einer Schlafstadt am Stadtrand von Moskau. Jeder der sechs Plattenbaublöcke, die er betreut, hat 16 Stockwerke, 12 Aufgänge, 760 Wohnungen, ein Standardbau »aus den Zeiten der globalen Urbanisierung«. »Seine« Häuser sind blau markiert. Im roten Block nebenan ist sein Vater Klempner, im grünen gleich dahinter seine Mutter Hausmeisterin.

Andrej kennt sich aus in den Kellergängen der Wohnanlage. Für fünf laufende Kilometer ist er zuständig, für »viereinhalb bis fünf Kilometer« Dachfläche, für Tausende von Kilometern von Rohren und damit für alle Probleme mit Abwasser, Heizrohren, Wasserschäden irgendwo dazwischen. Einer Gott anrufenden, die Hände ringenden Bewohnerin, aus deren antiquierter Toilettenanlage übles Wasser in die...


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