Keine Tritte unterm Tisch

In der Tretjakow-Galerie soll es friedlicher zugehen als bei vergangenen Duellen

  • Dagobert Kohlmeyer, Moskau
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Die russische Hauptstadt liegt im Schachfieber. Am Abend wird in Moskau das Finale der Weltmeisterschaft zwischen dem Inder Viswanathan Anand und dem Israeli Boris Gelfand eröffnet. Morgen folgt das Auftaktspiel des Duells, das zunächst auf zwölf Partien angesetzt ist. Der Preisgeldtopf ist mit 2,25 Millionen US-Dollar, von denen der Sieger 60 Prozent erhält, prall gefüllt. Spätestens am 30. Mai steht der Titelträger fest.

Vom Hotel »Kempinski« ist es nur einen Steinwurf bis zum Roten Platz. Viswanathan Anand und sein Team wurden in den vergangenen Tagen jeden Morgen punkt 8 Uhr durch lautes Gedröhn geweckt. Das russische Militär probte für die Parade zum Tag des Sieges. Endlich, wird sich der Schachweltmeister denken, ist wieder Ruhe eingekehrt. Ab morgen sprechen nur noch die Figuren.

Zum ersten Mal seit 1985 ist Moskau wieder Austragungsort einer Schachweltmeisterschaft. Im damaligen Duell entthronte Garri Kasparow seinen Vorgänger Anatoli Karpow nach dessen über zehnjähriger Regentschaft. Mittlerweile ist eine neue Generation am Zug. Der Inder Anand und der Israeli Boris Gelfand spielen in der berühmten Tretjakow-Galerie.

Die Protagonisten werden dem schönen Ambiente jedoch kaum einen Seitenblick widmen. Beide Schachstars gehören seit über zwei Jahrzehnten zur Weltelite und verfügen über immense Erfahrungsschätze, die nun ausgespielt werden wol...


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