Diagnose ohne Untersuchung?
Chirurgen kritisieren Anzahl der Eingriffe an Bandscheibe und Wirbelkanal
Unsere zunehmend sitzende Lebensweise fordert ihren Tribut. Rückenbeschwerden zählen zu den häufigsten Erkrankungen. Doch ob die rapide Zunahme bei Bandscheibenoperationen begründet ist, bezweifelten Experten auf dem 129. Chirurgenkongress, der kürzlich in Berlin stattfand.
Die Anzahl an Bandscheibenoperationen stieg innerhalb von fünf Jahren um 43 Prozent. Doch eine Operation sei oft erst notwendig, wenn etwa die Blasenfunktion gestört ist oder Lähmungen auftreten, so die Experten. Um unnötige Eingriffe an der Bandscheibe zu verhindern, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) ein Drei-Stufen-Verfahren zur Entscheidungsfindung. Im ersten Schritt. »untersucht der Arzt den Patienten auf Rücken- und Beinschmerz, prüft, ob Gefühlsstörungen oder Lähmungen vorliegen und wie weit diese Veränderungen fortgeschritten sind«, erklärte DGNC-Vorsitzender Jürgen Meixensberger auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie.
Danach folgt die Begutachtung von CT- oder MRT-Bildern, um zu klären, ob zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall die Ursache dieser Beschwerden ist. »In einem dritten Schritt leitet der Arzt ein Therapiekonzept ab. Dabei gilt: Rückenschmerzen alleine ...
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