Verdrängtes ans Licht bringen
Ein Filmfestival in Guatemala hat sich zum Forum für Aufarbeitung entwickelt
Das Internationale Filmfestival »Erinnerung. Wahrheit. Gerechtigkeit« in Guatemala zeigt zwei deutsche Filme über den Staatsstreich gegen den sozialdemokratischen Präsidenten Arbenz 1954. Das Festival hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Diskussionsforum der Aufarbeitung entwickelt. Auch aktuelle Konflikte kommen zur Sprache.
Der dunkle Saal im alteingesessenen Kino Capitol in der Fußgängerzone von Guatemala-Stadt ist bis auf den letzten seiner 300 Plätze belegt. Über die Leinwand flimmert ein Schwarz-Weiß-Film. Eine bulgarische Berglandschaft mimt mit einigen Kunstpalmen eine mittelamerikanische Kulisse. »Mit Männern wie Ihnen werden wir in null Komma nichts Guatemala befreien«, tönt es in deutscher Sprache. Nur manchmal fallen ein paar spanische Kraftausdrücke, die in den Untertiteln nicht übersetzt werden müssen. In »Das Grüne Ungeheuer«, einem DDR-Klassiker von 1962 nach dem Roman von Wolfgang Schreyer, gerät der deutsche Hauptdarsteller an die vorderste Front des Kalten Krieges in Mittelamerika. Mit ihm erlebt das Publikum im Kino Capitol nun den CIA-gesteuerten Sturz des guatemaltekischen Präsidenten Arbenz mit. Dieser hatte mit seinen beherzten Landreformen »das grüne Ungeheuer« – die allmächtige United Fruit Company – gegen sich aufgebracht.
»Gu...
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