Richtungsstreit wird angeheizt

Der linke Parteiflügel übte auf seiner Konferenz heftige Kritik am »Anpassungskurs« der LINKE-Reformer

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Vor allem prominente LINKE aus den Westverbänden wollen, dass Oskar Lafontaine wieder Parteichef wird. Am Sonntag warben sie bei einer Konferenz in Berlin für die Rückkehr des 68-jährigen Saarländers.

Auf dem Podium gibt der außenpolitische Sprecher der LINKEN, Wolfgang Gehrcke, den Einpeitscher. »Wir wünschen uns Oskar Lafontaine an der Spitze, um wieder in die Parlamente einzuziehen«, ruft er den etwa 400 Gästen einer Konferenz des linken Parteiflügels im Haus der Berliner Stadtmission zu. Das ist das Stichwort für den früheren LINKE-Chef, der gemeinsam mit Parteivize Sahra Wagenknecht den Saal betritt. Während des Einmarsches erheben sich die Zuschauer und klatschen. »Oskar, Oskar«-Rufe sind zu hören.

Zunächst ergreift Wagenknecht das Wort. »Wir sind in einer existenziellen Krise«, konstatiert sie. Die Partei musste in den letzten Wochen einige heftige Wahlschlappen hinnehmen. »Wir haben das Bild eines zerstrittenen Haufens abgegeben«, sagt Wagenknecht mit Blick auf die über die Medien ausgetragenen Personaldebatten. Die Schuld dafür gibt sie den Reformern im Umfeld des Zusammenschlusses Forum Demokratischer Sozialismus. Die...


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