Geldscheffler und Elitenretter

Josef Ackermann trimmte die Deutsche Bank auf mehr Rendite und machte sie zu einem Sieger der Krise

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Zeitenwende bei der Deutschen Bank: Josef Ackermann übergibt in dieser Woche seinen Chefposten an eine Doppelspitze. Als Vorstandschef baute er das angelsächsische Investmentbanking aus - und profitierte gleichzeitig vom kontinentaleuropäischen Universalbankprinzip.

Geld scheffeln und Politik machen als Elitenveranstaltung, das ist die Welt von Josef Ackermann. In den zehn Jahren und einem Monat an der Spitze der Deutschen Bank wandelte sich der Arztsohn aus der kleinen Gemeinde Mels im Kanton St. Gallen vom behäbigen Schweizer Investmentbanker zum Weltenlenker. Bei der eigenen Nachfolgeregelung gescheitert, gab er bei einem seiner letzten großen öffentlichen Auftritte eine »Mitverantwortung« der Bankenbosse für die Finanzkrise zu. Und focht für den Euro: »In bin zutiefst überzeugt, dass wir die Idee der europäischen Einigung neu beleben, die Menschen neu für sie begeistern müssen«, erklärte er in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis der versammelten deutschen Wirtschaftsprominenz seine politische Strategie. Die nickte. Ackermann wird mit der Hauptversammlung am Donnerstag in Frankfurt am Main als Vorstandsvorsitzender einer der wichtigsten Bankgiganten der Welt - enttäuscht - ausscheiden.

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