Höllenengel, Banditen - und Nazis?

Erneut Großrazzia gegen Rocker im Berliner Umfeld

Rund 1000 Polizisten aus Berlin und Brandenburg sowie von der GSG9-Bundeselite durchsuchten gestern Clubräume und Privatwohnungen von Mitgliedern des Rocker-Chapters »Bandidos del Este« im brandenburgischen Hennigsdorf.

Der Einsatz war martialisch. Neben der Überraschung war Abschreckung geplant. Über dem »Bandidos«-Vereinsheim im Landkreis Oberhavel kreiste ein Hubschrauber, bei der Erstürmung wurden Blendgranaten eingesetzt. Elitepolizisten erklommen das Objekt per Leiter. Ein Hund verlor sein Leben. In den Räumen traf man neben dem Präsidenten Torsten S., einem Ex-Polizisten, zehn Personen an. Hintergrund der Aktion sei ein seit dem vergangenen Jahr bestehendes Ermittlungsverfahren der Berliner Staatsanwaltschaft wegen Drogenhandels und schwerer Bandenkriminalität, hieß es.

Es geht vor allem um den illegalen Vertrieb des Schmerzmittels »Tilidin«. Das Arzneimittel ist ein schmerzstillender Wirkstoff, der in der Krebstherapie eingesetzt wird. Als Droge unterdrückt es Schmerzen und Angstgefühle, es wird gern zum Aufputschen vor Überfällen genommen. Auch Kokain, Marihuana und Amphetamine sollen im Angebot der »Bandidos« sein. Gestern wurden sieben ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.