Himmels Reich?

Die »Sixtinische Madonna« in Dresden

  • Marion Pietrzok
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Als sie - aus vielen Hüllen, Tüchern, Papier - endlich ausgepackt war, da stand die Madonna auf dem blanken Fußboden: die »Sixtinische Madonna« aus Dresden, nun in Moskau. Hergebracht von der Trophäenkommission der Roten Armee, die in Deutschland Kunstwerke konfisziert hatte, für Stalins Super-Weltkunstmuseum und als Ersatz von Kriegsverlusten in sowjetischen Museen durch die räuberischen Deutschen.

Irina Antonowa, Direktorin des Puschkin-Museums, die damals dabei war, berichtete unlängst von jenem spannenden Augenblick, da Raffaels berühmtes Gemälde 1945 im Land seiner jahrhundertelangen Verehrung angekommen war - und das dann, mit rund weiteren 746 Gemälden aus Dresden, auf Stalins Weisung für Jahre im Depot versteckt werden musste. Am 3. Juni 1956, zur 750-Jahr-Feier Dresdens und der Wiedereröffnung der Sempergalerie, kehrte es zurück.

Damals in Moskau also stand das Bild erst einmal da, hing noch nicht an der Wand. So hatt...


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