Der gespaltene Falk und ein Geisterbeschwörer

Seltsame Pannen bei den Ermittlungen gegen die NSU-Mörderbande

»Kriminalfachlich stümperhaft« seien die Ermittlungen verlaufen, klagte Bernhard Falk, Ex-Vizepräsident des Bundeskriminalamtes (BKA) gestern vor dem NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages - und hinterließ einen zwiespältigen Eindruck.

Gestern hat der Bundesgerichtshof abermals einen Haftbefehl aufgehoben: André E., einer der Unterstützer der rechtsterroristischen »Zwickauer Zelle«, der neun Morde an Migranten und einer Polizistin sowie Bombenanschläge und Banküberfälle angelastet werden, sei nicht dringend tatverdächtig, an der Produktion der Bekennervideos des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) beteiligt gewesen zu sein. Die Befürchtung wächst, dass die Anklage, die der Generalbundesanwalt (GBA) demnächst gegen NSU & Co. erheben will, recht harmlos ausfallen wird.

Nein, man verfüge über kein verlässliches Lagebild zum Rechtsextremismus, nein, die als rechtsextremistischen Gewalttaten ausgewiesenen Zahlen liegen unterhalb der realen. Das sagte Bernhard Falk im Jahr 2000 auf einer BKA-Tagung. Während Medien damals 93 Opfer rechtsextremistischer und fremdenfeindlicher Gewalttäter seit 1990 auflisten, zählte die Polizei nur 24 Fälle.

Das BKA, so sei...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.