Jugendliche, die keiner will

Sozialstudie zu Jugendarmut in Deutschland vorgestellt / Zentren in Berlin-Lichtenberg bieten Unterstützung

  • Nissrine Messaoudi
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.
Miguel, Daniel und Jule (v. l. n. r.) im Jugendzentrum Steinhaus
Miguel, Daniel und Jule (v. l. n. r.) im Jugendzentrum Steinhaus

Miguel sitzt in einem Sessel. Die Beine hat er auf einem Baumstamm hochgelegt. Seine Arme hängen herunter. Sein schwarzes Cappy sitzt tief im Gesicht. Zusammen mit Jule, Daniel und Dennis »chillt« er auf dem Hinterhof des Jugendzentrums Steinhaus in Berlin-Lichtenberg. Wenn möglich jeden Tag. »Ich komme her, um meine Probleme zu vergessen«, sagt Miguel. Seine Augen verraten, dass er es in seinem bisher kurzen Leben nicht leicht hatte. Miguel ist 23 Jahre alt und obdachlos, und das nicht zum ersten Mal.

Er gehört zu den rund 21 Prozent der Jugendlichen in Berlin, die in Armut leben. Bundesweit sieht es für die Altersgruppe der 14 bis 27-Jährigen nicht besser aus. Jede vierte junge Frau und jeder fünfte junge Mann in Deutschland ist arm. Die Zahl der von Armut bedrohten Jugendlichen liegt sogar höher. Dabei hat Ostdeutschland mit zehn Prozent eine mehr als doppelt so hohe Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen als Westdeutschland. Das e...


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