Jetzt wird es ernst für Hollande

Erste Schritte nach der Wahl sollen Frankreichs Richtung anzeigen

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Durch die Parlamentswahl mit beispielloser Machtfülle ausgestattet, müssen und wollen Präsident François Hollande und seine Regierung jetzt zeigen, dass es ihnen ernst ist mit ihren Vorhaben zur Umgestaltung des politischen und wirtschaftlichen Lebens in Frankreich. Die Krise setzt ihrem Handeln jedoch Grenzen.

Als François Mitterrand 1981 die Präsidentschaft übernahm, waren die Erwartungen an ihn und seine Linksregierung hoch. Umso schmerzlicher war später die Enttäuschung. Daraus will François Hollande seine Lehren ziehen.

Tag für Tag werden derzeit neue Firmenpleiten mit drohenden Massenentlassungen gemeldet. Die Minister rücken zu Feuerwehreinsätzen aus, um den sozialen und politischen Schaden zu begrenzen. Der Präsident ist derweil in Mexiko und in Brasilien zum G20- und zum Umwelt-Gipfel. Am Donnerstag aber wird die Zusammensetzung der neuen Regierung bekannt gegeben, doch große Veränderungen wird es nicht geben, denn keiner der bisherigen Minister ist bei der Parlamentswahl durchgefallen, was sein Ausscheiden aus dem Kabinett zur Folge gehabt hätte.

Hollande würde die Regierung wohl gern durch einen oder zwei kommunistische Minister oder Staatssekretäre ergänzen und damit Pluralismus demonstrieren. Die FKP will darüber in einer ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.