Vom Freund zum Erzfeind

Mathias Bröckers über die al-quaidische Verschwörungstheorie von Bush & Co.- Cui bono?

Der studierte Germanist und Politologe, Jg. 1954, bis 1991 Kulturchef in der »taz«, gab vor zwei Jahren bei Eichborn das »Lexikon der Verschwörungstheorien« von Robert Anton Wilson heraus, einem US-amerikanischen Konspirologen. Diese Woche erschien von Bröckers im Verlag Zweitausendeins sein neustes Buch »Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.« (12,75)

ND: Am Tag danach, am 12. September 2001, sprach ich mit einem Autor, einem weisen Geschichtsprofessor, der die Gewalten des 20. Jahrhunderte am eigenen Leibe erlitten hat, Opfer der »jüdisch-bolschewistischen« bzw. »zionistisch-imperialistischen« Weltverschwörungstheorien Hitlers und Stalins geworden war - er sagte mir nach dem Attentat auf das WTC in New York: »Da steckt etwas ganz Großes dahinter. Was, das werden wir frühestens in 20 Jahren erfahren, wenn überhaupt.« Sie wollen es schon wissen?
Natürlich will ich es wissen. Ich weiß es aber nicht. Ich würde mich dem, was Ihr Geschichtsprofessor sagte, anschließen. Zu komplex und verwirrt ist dieser Fall, um ihn jetzt schon aufklären zu können. Ich habe mich nur daran gemacht, wie eine kleine Wühlmaus in das Geflecht von Ungeheuerlichkeiten und Unglaublichkeiten einzudringen. Da bin ich auf Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten gestoßen.

ND: Diese wären zum Beispiel?
Dass bereits weni...



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