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Quote unter ostdeutschem Schnitt

Arbeitslosenzahl im Juni gesunken / LINKE kritisiert prekäre Stellen

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam/Berlin (dpa/nd). Die Arbeitslosenzahl in Brandenburg ist im Juni erneut gesunken. In der Mark waren insgesamt 131 256 Menschen erwerbslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 9,8 Prozent, das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als im Mai und 0,5 Punkte weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit rangierte Brandenburg deutlich über dem bundesweiten Schnitt von 6,6 Prozent, aber unter dem ostdeutschen von 10,3 Prozent.

Mit Blick auf die absoluten Zahlen gab es in Brandenburg 2958 Erwerbslose weniger als im Mai und 6445 weniger als noch im Juni vergangenen Jahres. Der Arbeitsmarkt habe allerdings zum Ende der Frühjahrssaison und mit Beginn der Ferienzeit leicht an Fahrt verloren, erklärte der Chef der Regionaldirektion, Dieter Wagon.

»Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen ging um fast 13 Prozent zurück, und mit etwa 3000 Personen ist die Arbeitslosigkeit weniger stark gesunken als noch im Mai«, sagte Wagon. Wer im Land noch eine Lehrstelle braucht, habe gute Chancen. Im Juni suchten 5371 junge Leute noch einen Ausbildungsplatz. Demgegenüber standen 5830 unbesetzte Stellen. »Es lohnt sich also auch in der Ferienzeit, nach einem Ausbildungsplatz zu suchen.« Es waren den Angaben zufolge fast 300 betriebliche Lehrstellen mehr als im Vorjahr gemeldet.

Bei den 15- bis unter 25-Jährigen stieg die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Mai um 40, sank aber mit Blick auf den Vorjahreswert um 883 Menschen auf 11 420. Ebenfalls gesunken ist die Zahl älterer Arbeitsloser ab 50 Jahre auf 48 962.

Die Linkspartei kritisierte »weiterhin zu viele prekäre Beschäftigungen und zu geringe Löhne« in Brandenburg. Rund 280 000 Menschen in Brandenburg seien »atypisch beschäftigt«, 14 Prozent müssten mit rund 700 Euro Netto im Monat auskommen, listete der arbeitsmarktpolitische Sprecher der LINKE-Landtagsfraktion Andreas Bernig auf.

Er verwies darauf, dass viele Brandenburger ungeschützte Arbeitsbedingungen hätten und Löhne unter dem Existenzminimum bekämen. Im Land gebe es rund 70 000 Aufstocker, d.h. Beschäftigte, die zu ihrem niedrigen Lohn staatliche Sozialleistungen beantragen müssen. Deshalb fordere die LINKE, dem Lohndumping durch Leiharbeit grundsätzlich einen Riegel vorschieben.

Um Armutslöhne und prekäre Beschäftigung zurückzudrängen, ist eine neue Ordnung für Arbeit erforderlich.

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