IGA 2017 soll nach Marzahn umziehen
Die für 2017 geplante Internationale Gartenausstellung (IGA) soll vom Tempelhofer Flugfeld nach Marzahn verlegt werden. Das schlägt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in einem Zwischenbericht zum Stand der Vorbereitung vor. Mit ihren international angelegten Gärten und den 2010 erworbenen zusätzlichen Flächen seien die »Gärten der Welt« in Marzahn bestens geeignet, der Hauptstandort der IGA zu werden, heißt es darin.
»Die Entwicklung der Tempelhofer Freiheit im Ganzen hat sich seit dem Zeitpunkt der Bewerbung um die IGA verändert«, sagte Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD). Fragen nach der verkehrlichen Belastung, nach der freien Zugänglichkeit der Parklandschaft oder Nutzungskonkurrenzen zum Beispiel mit dem Bau der Zentral- und Landesbibliothek dürfen nicht einfach ausgeblendet werden. Müller verweist zudem darauf, dass die Berliner sich die Parkfläche erobert haben. »Die künftige Parklandschaft soll ihnen auch in Zukunft uneingeschränkt zur Verfügung stehen.« Mit der Verlagerung würden Freiräume für die weitere Entwicklung geschaffen.
Ein Grund für die Verlagerung nach Marzahn dürfte auch sein, dass die Gartenschau in Tempelhof auch auf Flächen stattfinden sollte, die bereits langfristig an die Modemesse »Bread and Butter« vermietet wurden. Das hätte die Kosten der Ausstellung in die Höhe getrieben. Einen Senatsbeschluss über die neue Variante gibt gebe es noch nicht. Die Kosten würden noch geprüft, so Senatssprecher Richard Meng.
Die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Linkspartei, Katrin Lompscher, hält eine Absage der IGA »für keine schlechte Nachricht für Berlin«. Sie würde aber am liebsten ganz auf die Schau verzichten. Eine Verlagerung nach Marzahn wäre halbherzig und eine Verlegenheitslösung. Die »Gärten der Welt« hätten sich gut entwickelt »und brauchen keinen Push durch eine Blumenschau.« Auch die Grünen halten sie für überflüssig Während ihre Kosten explodierten, fehle es den Bezirken an Mitteln für den Unterhalt der Grünflächen.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.