Sprache ist nicht die einzige Barriere

Migranten werden im deutschen Gesundheitssystem noch wenig verstanden und daher nicht ausreichend behandelt

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das deutsche Gesundheitssystem reagiert nicht angemessen auf die Bedürfnisse von Migranten, obwohl diese in manch städtischem Krankenhaus die Hälfte der Patienten ausmachen.

Schon mancher deutsche Patient hat sich im Krankenhaus mindestens gewundert, wenn beim türkischen Bettnachbarn in schöner Regelmäßigkeit die Großfamilie aufmarschiert, inklusive Kleinkindern und Großmüttern, beladen mit kulinarischen Köstlichkeiten. Der Konflikt zwischen verschiedenen Patientenbedürfnissen offenbart eine unterschiedliche Wahrnehmung von Krankheiten: Die einen wollen in Ruhe gelassen werden. Die anderen fühlen sich beleidigt, wenn nicht jedes Familienmitglied ihnen die Ehre erweist und sie aufpäppelt und aufmuntert. Mit dieser kulturellen Differenz müssen die Krankenhäuser und ihr Personal fertig werden. Sie ist aber nicht die einzige Besonderheit von Einwanderern, auf die das Gesundheitswesen reagieren sollte.

Migranten haben spezielle Gesundheitssorgen

Die Mütter- und Säuglingssterblichkeit ist bei Migranten höher, es gibt eine stärkere Verbreitung von Adipositas bei den Heranwachsenden als unter deutschen Verglei...


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