Druck ist eine altbackene Metapher

London 2012 - Teil fünf der nd-Serie: Die deutschen Volleyballer vertrauen einem Sportpsychologen

Dr. Wolfgang Klöckner ist Diplomsportlehrer und Diplompsychologe. Der 63-Jährige arbeitete an der Universität Konstanz und ist als Sportpsychologe zur deutschen Volleyball-Nationalmannschaft der Männer unter Bundestrainer Vital Heynen zurückgekehrt. Über seine Arbeit vor den Londoner Spielen und veraltete Denkmuster über Psychologie sprach er mit Oliver Händler.

nd: Herr Klöckner, wie lange sind Sie im deutschen Volleyballteam?
Klöckner: Ich kam 2003 zur Mannschaft unter Bundestrainer Stelian Moculescu und blieb bis Peking 2008. Dann hat er aufgehört, und sein Nachfolger Raul Lozano wollte die Art nicht, wie ich arbeite. Seit seiner Entlassung begleite ich das Team wieder.

Warum wollte Lozano Sie nicht?
Raul hatte ein rein technisches Verständnis eines Sportpsychologen: »Der hat dies oder das. Übermorgen will ich das weghaben.« So etwas hat aber keinen Wert. Fachlich ist er hochkompetent, sozial an der Grenze zum Autismus.

Was machen Sie denn genau?
Ich arbeite mit der Mannschaft täglich etwa eine Stunde. Ich will erreichen, dass sie weiß, was sie kann. Dafür muss sie eine Vielzahl von Erwartungen untereinander abstimmen. In Gruppen werden etwa Spielsituationen besprochen, in denen die Organisation oder die Konzentration nicht stimmte oder massive Einbrüche passierten. Mittlerweile hat die ...


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