Gedenken an Stalins Opfer
(nd-Herrmann). Deutscher Opfer des »Großen Terrors« in der Sowjetion der Jahre 1937/1938 soll am morgigen Mittwoch öffentlich gedacht werden, teilte der Arbeitskreis zum Gedenken an die in der sowjetischen Emigration verfolgten, deportierten und ermordeten deutschen Antifaschisten bei der Berliner VVN-BdA mit. Namen der Opfer des Stalin-Terrors werden anlässlich des 75. Jahrestages der »Deutschen Operation« von Mitgliedern des Arbeitskreises verlesen. Darin arbeiten Angehörige von in der Sowjetunion verfolgten Antifaschisten und Historiker zusammen.
Am 25. Juli ist es 75 Jahre her, dass der NKWD-Befehl Nr. 00439 auf Anordnung Stalins und seines Geheimdienstchefs Jeshow die in der UdSSR lebenden Deutschen unter den Generalverdacht profaschistischer Spionage- und Diversionstätigkeit stellte, erinnerte der Arbeitskreis in einer Mitteilung. Von den Menschen unterschiedlicher Nationalität, die 1937/38 während des Massenterrors erschossen wurden, seien bisher 800 Deutsche namentlich identifiziert.
Nach 1989 habe die gezielte Suche nach vergessenen Opfern begonnen: »Man findet die Namen im Verborgenen - in Friedhofsbüchern, bei archäologischen Grabungen, in den Untersuchungsakten und Fahndungslisten des NKWD und den Hinterlassenschaften der Gulags.« Deutsche und russische Historiker erstellten jüngst eine Datenbank mit den Namen von 758 deutschen Männern und Frauen, die von Juli 1937 bis November 1938 erschossen wurden.
25.7., 11 Uhr, Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte. Berliner VVN-BdA, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin, Tel.: 030/29784178, E-Mail: berlin@vvn-bda.org, Internet: berlin.vvn-bda.org
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.