Eine Stunde Protest

Die Flaggenpanne beim Fußball verstärkt die innerkoreanischen Verstimmungen

  • Ronny Blaschke, London
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es ist nicht gewöhnlich, dass Trainer oder Athleten aus Nordkorea nach Wettkämpfen ausführlich mit Journalisten sprechen, in der Regel belassen sie es bei Floskeln oder ziehen sich ganz zurück. Am Mittwoch im Hampden Park von Glasgow war das anders: Während der Erwärmung der nordkoreanischen Fußballerinnen vor ihrem olympischen Spiel gegen Kolumbien war auf der Anzeigetafel die Flagge Südkoreas gezeigt worden, die Nordkoreanerinnen verließen aus Protest das Feld und konnten erst nach einer Stunde durch eine Entschuldigung von den Organisatoren zur Rückkehr bewegt werden. Sie gewannen 2:0, doch das konnte ihren Trainer Ui Gun-sin nicht besänftigen: »Dieser Flaggenunterschied war für uns ein großes Problem, wir waren sehr wütend. Wenn man uns als Südkoreaner vorstellt, berührt uns das sehr. Ohne eine Entschuldigung hätten wir nicht weitergespielt.«

Das diktatorische Nordkorea und das demokratische Südkorea befinden sich seit dem Kore...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.