Olympias Start-Show: Die Insel

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Eröffnungsfeiern olympischer Spiele hielten sich nie überlange im Gedächtnis. Sie waren meist zu eindrucksbeladen. Das ist, so formuliert, ein Paradoxon. Als töteten tolle Farben und tolle Formen die Erinnerung. Ja, tun sie bisweilen. Es gibt übersteigerte Zwänge zur Wahrnehmung und einen Druck durch Erlebnis: Das Sehen ist dann zwar ein Rausch - aber just deshalb kann das Gesehene schneller durchrauschen, als man ahnt. Es existiert ein weltumspannender Fluss des Vergessens, von dem immer wieder auch Teile jenes großen Schaugewerbes mitgerissen werden, das mit wachsendem Aufwand Feuerwerke produziert. Oder besser: Teuerwerke.

London: erstaunlich, wie sich das Stadion aus grüner Idylle in rauchgeschwärzte Industrie-Ära verwandelte, wie Großfiguren, Flug-Wesen und pulsierende Komparserie britischen Epochenwandel und Weltenwechsel aufriefen; Fakt und Fiktion als Liaison; eine geschichtlich-ästhetische Querschnittsdramaturgie.

Reg...


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