Ein Schirm mit Banklizenz

Einige EU-Regierungen wollen dem Rettungsfonds ESM die Möglichkeit geben, die Zentralbank anzuzapfen

Wie in den letzten Jahren, wenn die Euro-Krise an den Finanzmärkten einen neuen Höhepunkt erreichte, schießen auch jetzt die Gerüchte und Spekulationen ins Kraut. Angeblich ist im Gespräch, dem Euro-Rettungsschirm ESM eine Banklizenz zu geben, damit er sich theoretisch unbegrenzt bei der Europäischen Zentralbank (EZB) finanzieren kann.

In Europa wird hinter den Kulissen intensiver darüber nachgedacht, wie die Euro-Rettungsschirme erweitert werden könnten. Diese drohen, sich wegen der wachsenden Probleme Spaniens und Italiens mit der Aufnahme frischen Geldes auf dem Kapitalmarkt als zu klein zu entpuppen. Der bisherige Weg, die Garantien der Steuerzahler der Eurostaaten auszuweiten, scheint versperrt, denn dafür dürften sich in vielen Ländern keine parlamentarischen Mehrheiten mehr finden. Und im vergangenen Jahr war die EU schon mit dem Vorhaben gescheitert, die bereitstehenden Summen mithilfe eines Hebels und internationaler Investoren stark auszuweiten. Staaten mit großen Währungsüberschüssen wie China oder Japan erklärten sich lediglich dazu bereit, die Mittel des Internationalen Währungsfonds aufzustocken.

Im Gespräch ist daher der wohl letzte verbleibende Weg, der zwar immer mal wieder Thema war, aber vor allem wegen des Widerstands der deutschen Regierung n...


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