Nicht sein kann, was nicht sein darf

Skandalfirma Verfassungsschutz: Wie in der »Affäre Traube« ausgerechnet die Geheimen dem »Atomstaat« einen mächtigen Gegner schufen (2)

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Kurz nach der Wiener Opec-Geiselnahme wurde das Haus des damaligen Atom-Topmanagers Klaus Traube verwanzt. Er kannte jemand, der jemand kannte - und stammte aus linkem Hause. Später wurde er zur Gallionsfigur der Anti-Atomkraftbewegung.

Viel von dem, was Klaus Traube in seinem ersten Leben beschäftigt hat, ist auf scharfe Kritik gestoßen. Zum Beispiel der »Schnelle Brüter« in Kalkar, für dessen Entwicklung der 1928 geborene Manager und Wissenschaftler in den 1970er Jahren als Direktor von »Interatom« zuständig war - und der den Atomkraftgegnern als Beton gewordener »Atomstaat« galt. Und es gab kaum jemand, der selbst ein so scharfer Kritiker der Atomindustrie gewesen ist wie Klaus Traube in seinem zweiten Leben: Bereits in den 1980er Jahren befasste er sich mit alternativer Energie, später engagierte er sich in Umweltverbänden.

Die Verbindung zwischen den beiden Leben des Klaus Traube ist gewissermaßen das Bundesamt für Verfassungsschutz. Dieses sorgte Mitte der 1970er nämlich dafür, dass Traube seinen Job bei der Atomwirtschaft verlor. Im Dezember 1975, kurz nach der blutigen Opec-Aktion in Wien, verwanzte der Dienst Traubes Haus und nahm später Kontakt zum Arbei...


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