Mehr Sicherheit mit Sperren?

Fahrgastverband fordert hingegen mehr Personal in der U-Bahn

  • Lesedauer: 1 Min.

(dpa). Die U-Bahnhöfe lassen sich nach Auffassung des Fahrgastverbands IGEB nur mit mehr Personal sicherer machen. »Von tiefgreifenden technischen Änderungen wie etwa der Bahnsteigsperre mit Drehkreuz rate ich ab«, sagte der Vizevorsitzende Jens Wieseke. Schon aus bauhistorischen Gründen sei das nur mit gewaltigem Aufwand umzusetzen. »Die Berliner U-Bahnhöfe sind in keiner Weise darauf ausgelegt.«

Die Installation von Bahnsteigsperren würde laut Wieseke grob überschlagen eine Viertel Milliarde Euro verschlingen. Hinzu komme das Akzeptanzproblem. »Die Berliner sind den freien Zugang zu den Bahnsteigen gewohnt. Sie würden bei der Einführung von Bahnsteigkontrollen Sturm laufen.«

Auch eine Ausweitung der Videoüberwachung ist nach Wiesekes Meinung das falsche Rezept. »Damit wäre nicht geholfen. Bei mehr als 300 Bahnhöfen in und um Berlin ist ein direktes Eingreifen etwa bei Gewaltakten ohnehin so gut wie unmöglich.« Zu mehr Kameras gehöre auch mehr Personal, das die Videoaufnahmen sichte - und das sei nicht vorhanden.

Der Fahrgastverband forderte stattdessen mehr Personal auf den Bahnhöfen. »Mehr Servicepersonal an den Gleisen gibt Fahrgästen ein Gefühl von Sicherheit«, sagte Wieseke.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal