Keine »Auflösung des Regimes« in Sicht

In Damaskus wird die Flucht des Premiers nüchtern diskutiert / Weiter schwere Kämpfe in Aleppo

  • Karin Leukefeld, Damaskus
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Die Flucht des Regierungschefs Syriens, Riad Hidschab, ist in Damaskus Tagesgespräch. Nachahmer werden erwartet, doch eine »Auflösung des Regimes« sehen darin in der Hauptstadt nur wenige.

»Den Mann kenne ich, der hat doch früher sein Büro hier um die Ecke gehabt«, sagt der 18-jährige Ali. Er hilft seinem Vater beim Verkauf an einem Straßenstand hinter der Sulaiman Takiye Moschee in Damaskus. Auf dem Fernseher in einem nahe gelegenen Geschäft flimmert immer wieder das Gesicht von Riad Hidschab über den Bildschirm. Damals, stimmt sein Vater zu, sei der Mann Gouverneur von Qunaitra gewesen, ob Ali denn wisse, was er zuletzt gemacht habe? »Keine Ahnung«, gibt Ali verlegen zu. Politik interessiere ihn doch nicht.

Wenige Schritte weiter diskutieren einige Männer in einem Büro miteinander über Riad Fares Hidschab, der am Wochenende mit seiner Großfamilie aus Syrien floh. »Jeder, der Syrien in Richtung Türkei oder Katar verlässt, meint, das Regime wird stürzen«, sagt Hisham* zu seinem Onkel Mahmud*. »Diese Leute wollen sich in Sicherheit bringen und werden gut dafür bezahlt.« »Vergiss aber nicht das Hidschab Ministerpräside...


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