Nieren auf Sonderwegen

Klinikskandale und Schnellverfahren mehren Zweifel an Organspendepraxis

Immer mehr Organe gelangen im Schnellverfahren zu bedürftigen Patienten - begründet wird dies mit dem wachsenden Alter oder Krankheiten der Spender. Aktenfälschungen bei Organtransplantationen in einer Regensburger und einer Göttinger Klinik nähren aber den Verdacht, dass es dafür auch andere Gründe geben könnte.

Der Zeitpunkt könnte unpassender nicht sein. Gerade treten zwei neue Gesetze in Kraft, die dafür sorgen sollen, dass mehr Menschen ihre Organe zur Verfügung stellen, da kommen Informationen an die Öffentlichkeit, die Zweifel an der richtigen Reihenfolge der Organvergabe nähren. Immerhin sterben jedes Jahr 12 000 Menschen, weil es nicht genügend Organe gibt.

Ein Arzt soll Krankenakten gefälscht haben, um so die Vergabe eines benötigten Organs zu rechtfertigen. Darüber hinaus erregt die wachsende Zahl sogenannter Schnellverfahren Besorgnis, in denen rettende Lebern oder Nieren unter Umgehung der üblichen Wartelisten vergeben werden. Meist stammen diese von älteren Menschen mit Vorerkrankungen. Für dieses Verfahren gibt es spezielle Richtlinien der Bundesärztekammer. 2012 wurden 900 Mal Herz, Lunge, Niere, Le...


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