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Mahnmal für Sinti und Roma

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Das seit Jahren geplante Denkmal für die in der Nazizeit ermordeten Sinti und Roma soll im Herbst in Berlin eröffnet werden. Ein Sprecher von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sagte: »Es bleibt bei dem Ziel, das Mahnmal baldmöglichst einzuweihen. Wir setzen alles daran, das im Herbst zu machen.« Der Termin stehe aber noch nicht endgültig fest. Im Gespräch ist nach Angaben des Zentralrats der Sinti und Roma der 24. oder 25. Oktober.

Das Mahnmal an der Scheidemannstraße in unmittelbarer Nähe des Reichstags sollte eigentlich schon 2009 eröffnet werden. Der Termin musste aber mehrfach verschoben werden, weil der mit dem Werk beauftragte israelische Künstler Dani Karavan wiederholt Mängel an der Bauausführung geltend gemacht hatte.

Auch der Zentralrat der Sinti und Roma geht davon aus, dass es jetzt nicht zu einer neuerlichen Verschiebung kommt. »Es gibt keinerlei Anzeichen dafür«, sagte der Leitende Wissenschaftler Herbert Heuß. Das Denkmal sei fast fertig, jetzt solle noch ein Geigenton installiert werden. Karavan, derzeit in Paris, will laut Heuß demnächst nach Berlin kommen, um den Prozess zu begleiten.

Der Künstler hat ein Wasserbecken mit einem schwarzen, »endlos tiefen« Grund entworfen. Es soll Symbol des Lebens, der Trauer und der Erinnerung sein. An der Ausführung hatte Karavan unter anderem bemängelt, die gelieferte Metallschale habe Unebenheiten und Schweißnähte. Zudem sei der Rand nicht glatt genug, damit das Wasser wie geplant fast unmerklich darüberlaufen könne. Die Baukosten waren bis zum Frühjahr von 2 auf 2,8 Millionen Euro gestiegen.

Das Denkmal soll an die rund 500 000 Sinti und Roma erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Der Bund trägt die Baukosten, Berlin stellt das Grundstück.

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