Lehren aus Lichtenhagen

Christoph Butterwegge über das Pogrom vor 20 Jahren

In dieser Woche jährt sich zum 20. Mal das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen. Dort griffen rassistisch motivierte Jugendliche und teils zugereiste Rechtsextremisten im August 1992 die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber in Mecklenburg-Vorpommern und benachbarte Unterkünfte vietnamesischer Vertragsarbeiter mit Molotowcocktails an. Bei den Ausschreitungen wurde zwar niemand getötet, aber Todesangst unter Migranten und Medienvertretern erzeugt, die in einem brennenden Wohnheim eingeschlossen wurden, als sie darüber berichten wollten und nur mit Glück den Flammen entkamen.

Schon im Vorfeld war das Verhalten vieler politisch Verantwortlicher dermaßen skandalös gewesen, dass Kritiker von Komplizenschaft sprachen. Polizeiführung und Mitglieder der Landesregierung suchten die Ereignisse herunterzuspielen. Auch wurde die juristische Ahndung von Straftaten verschleppt. So dauerte es fast zehn Jahre, bis vor dem Landgericht Schwerin das letz...


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