Autonomiebehörde steht auf dem Schlauch

Wirtschaftskrise sorgt für Ebbe in den Kassen der palästinensischen Regierung

  • Oliver Eberhardt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Arbeitslosigkeit ist höher, die Kassen sind leerer als je zuvor: Die Palästinensischen Autonomiegebiete sind auf den Weg in die schwerste Wirtschaftskrise ihrer Geschichte. Der geplante Antrag auf Aufwertung des palästinensischen Status' in den Vereinten Nationen wird damit Wagnis und Chance gleichermaßen.

Es ist ein beschauliches Bild, das der palästinensische Fernsehsender PBC am gestrigen Sonntagmorgen als Hintergrund für eine Livesendung gewählt hat: In den Teehäusern des Stadtzentrums von Ramallah haben es sich Dutzende junger Männer bei einer Tasse Tee bequem gemacht. Nebenan drängen sich Menschen vor den Auslagen der Läden: Kleidung, Schuhe, Obst.

»Es ist ein Bild, das trügt«, sagt die Wirtschaftsjournalistin Laila Khalili: »Viele dieser Menschen haben keine Arbeit, kein Geld. Sie sitzen einfach den ganzen Tag lang nur rum und fressen die Verzweiflung in sich hinein.«

Nach Angaben des palästinensischen Büros für Statistik haben insgesamt mindestens 20,9 Prozent aller Palästinenser im Alter zwischen 18 und 65 Jahren keine Arbeit. Dabei beträgt die Arbeitslosigkeit im Gazastreifen um die 40 Prozent und in den Palästinensischen Autonomiegebieten im Westjordanland 28,1 Prozent - historische Höchstwerte. Die allgemeine Arbeitslo...


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