Das Unheil nimmt seinen Lauf

Nach zwei sieglosen Spielen in der zweiten Liga leistet sich Hertha BSC eine peinliche 1:2-Schlappe bei Viertligist Wormatia Worms

  • Lesedauer: 2 Min.
Bundesliga-Absteiger Hertha BSC kommt nicht in Tritt. Nach zwei erfolglosen Spielen in der 2. Bundesliga setzte es nun sogar beim Viertligist Wormatia Worms das peinliche Pokal-Aus. Hertha war drückend überlegen, kam aber kaum zu zwingenden Möglichkeiten.

Nach dem Fehlstart in der 2. Bundesliga hat sich Hertha BSC auch im DFB-Pokal kräftig blamiert. Der Bundesliga-Absteiger verlor am Sonntag mit 1:2 (0:1) beim Fußball-Regionalligisten Wormatia Worms und flog damit bereits in der ersten Runde aus dem Wettbewerb.

»Durchatmen, nach Hause fahren und weitermachen. Wir konzentrieren uns jetzt auf das Spiel gegen Regensburg«, meinte Hertha-Manager Michael Preetz nach der Pleite und wollte in einer ersten Reaktion keine Kritik am Team üben.

Auch Trainer Jos Luhukay wollte seinen Ärger über die zweite Niederlage hintereinander nicht öffentlich eingestehen. »Wir konnten aus unseren Chancen keinen Profit schlagen. Aber wir haben alles gegeben. Worms hat am Ende glücklich, aber nicht unverdient gewonnen«, meinte der Niederländer diplomatisch.

Den Siegtreffer erzielte Romas Dressler in der 82. Minute für den krassen Außenseiter, der zum ersten Mal seit dem 16. Oktober 1982 (2:0 gegen KSV Baunatal) wieder ein Spiel im DFB-Pokal gewann. Dabei narrte der Wormser Stürmer den Herthaner Alfredo Morales, als er eine Eingabe am besser postierten Verteidiger vorbei über die Linie lenkte.

Tim Bauer hatte den Viertligisten bereits in der dritten Minute per Foulelfmeter in Führung gebracht, Sandro Wagner (64.) zwischenzeitlich für die Hertha ausgeglichen. Unmittelbar vorher hatte Adrian Ramos zwei Riesenchancen vergeben, als er zunächst am großartig haltenden Wormatia-Keeper Kevin Knödler mit seinem Kopfballaufsetzer scheiterte und der Kolumbianer auch die Nachschuss-Möglichkeit kläglich vergab.

Die Berliner hatten vor allem in der zweiten Halbzeit deutlich mehr vom Spiel, erspielten aber insgesamt zu wenig klare Möglichkeiten. Unter dem Strich fehlte es erneut an kämpferischer Einstellung. Hertha war im Mittelfeld optisch überlegen, rannte aber zu planlos an. Hingegen verteidigte der Traditionsverein aus dem südöstlichen Rheinland-Pfalz mit großer Leidenschaft und nutzte vor 6236 Zuschauern seine beiden einzigen Chancen konsequent aus.

Hertha-Coach Jos Luhukay musste in Worms auf seinen gesperrten Abwehrchef Roman Hubnik verzichten. Der Tscheche war nach seiner gelb-roten Karte aus dem letztjährigen Viertelfinal-Match gesperrt. Für Hubnik gab Maik Franz nach 260 Tagen Verletzungspause sein Comeback. Im Tor hatte der 19-Jährige Philip Sprint seine Chance erhalten, weil nach Stamm-Keeper Thomas Kraft auch Sascha Burchert wegen seiner Roten Karte aus dem Spiel beim FSV Frankfurt gesperrt war.

Zuletzt waren Hertha und Worms 1978 im DFB-Pokal aufeinandergetroffen. Im Olympiastadion hatte es damals noch 2:0 für die Herthaner geheißen.

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