Antifacamp weder erlaubt noch verboten

Dortmunds Oberbürgermeister Sierau verweigert Gespräch / Auschwitz Komitee übt scharfe Kritik

  • Marcus Meier, Dortmund
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Stadt Dortmund scheint wild entschlossen, ein Antifacamp in der rechtsextremen Hochburg zu be- bis verhindern. Die Nazis dürften sich ins Fäustchen lachen.

Drei Zelte werden in Sekundenschnelle vor dem Rathaus aufgestellt. Rund 60 Demonstranten sind dort - viele von ihnen sehen aus, so der hiesige Polizeijargon, wie »Personen mit politischer Zuordnung links«. »Wir gehen nicht weg, bevor wir nicht einen anderen Platz für unser Antifacamp haben«, tönt es über Lautsprecher. Dutzende Polizisten überwachen das Geschehen.

Gestern, 10.30 Uhr in Dortmund, westdeutsche Hochburg rechtsextremer Aktivitäten, rechtsextremer Gewalt und rechtsextremer Morde. Das Büro von Oberbürgermeister Ulrich Sierau (SPD) wird mit lauter Punk- und Skamusik beschallt. Sierau soll vor die Tür seines Rathauses treten und erläutern, warum er tags zuvor dem Organisatoren eines seit Monaten geplanten Antifacamps die Nutzung des Tremoniaparks verweigert hat. Um 13 Uhr wird dann klar: Sierau ist durch den Hinterausgang entschwunden. Er habe einen vollen Terminkalender und sehe keinen Gesprächsbedarf, so ist zu hören.

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