Rauswurf eines Spielers

Riesaer Stadtrat will Finanzbürgermeister wegen riskanter Finanzgeschäfte abwählen

  • Hendrik Lasch, Riesa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Riesas Finanzbürgermeister ging jahrelang riskante Wettgeschäfte ein. Er soll deshalb jetzt abgewählt werden. Die Stadt freilich droht auf 33 Millionen Euro Verlusten sitzen zu bleiben.

Der Begriff ist vielsagend: »Player Swap« heißt eines der Instrumente, mit denen der Riesaer Finanzbürgermeister Markus Mütsch bei Banken jonglierte. Ein Player, also ein Spieler, ist nach Einschätzungen von Stadträten auch der CDU-Politiker selbst. Jetzt dürfte dieser Umstand seine politische Karriere beenden. Gestern Abend stimmte der Stadtrat erstmals über Mütschs Abwahl ab; in einem Monat wird das Prozedere wiederholt. Kommt beide Male eine Zweidrittelmehrheit zustande, ist er seinen Job los.

Zum Verhängnis wird dem Politiker sein Hang zu hoch spekulativen Finanzgeschäften. Die ging er wie Amtskollegen in vielen anderen Kommunen mit dem 1999 erteilten Segen des Freistaats ein, um die Zinslast für städtische Schulden zu reduzieren. Im Kern handelt es sich um riskante Wetten, die indes oft genug auch schief gehen. Städte wie Dresden zogen sich deshalb aus derlei Swap-Geschäften zurück. Auch das Land rät inzwischen, mit den Banken...


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