Das Wort Rakete war tabu

Eine Ausstellung erinnert an 50 Jahre Garnison in Sanitz

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Am Anfang war von einer Marmeladenfabrik die Rede, doch über die Jahrzehnte haben sich Sanitz in Mecklenburg-Vorpommern und seine Garnison aneinander gewöhnt. In der dortigen Heimatstube wird im September an die Geschichte des Ortes und seiner Soldaten erinnert.

Die Geschichte des Garnisonsorts Sanitz begann 1962, als der kalte Krieg am heißesten war - und ganz zeitgemäß in der Art eines Agentenfilmes. Offiziell wurde dort eine »Marmeladenfabrik« errichtet. Doch die Anwohner merkten schnell, dass bei dem Ort in der Nähe von Rostock keineswegs Früchte eingekocht werden sollten.

Zeittypischer Mummenschanz

Zu sichtbar waren von Anfang an die Uniformen der Nationalen Volksarmee. Dennoch wurde der zeittypische Mummenschanz noch eine Weile weiterbetrieben: Für die Einwohner war die Präsenz von Soldaten »neu, ungewohnt und mit vielen Geheimnissen umgeben«, erinnert sich etwa Oberst a.D. Gerhard Spakowski, der zu DDR-Zeiten Kommandeur der Garnison war, in der Begleitbroschüre zur Ausstellung. So sei zum Beispiel »das Wort Rakete tabu« gewesen; es sollte möglichst gar nicht erst in den Mund genommen werden.

Mit dieser Episode begann die inzwischen 50-Jährige Geschichte der Garnison von Sanitz,...


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