»Medaillen sind ja eigentlich gar nicht so wichtig«

Dennoch wollen Paralympier an ihren Leistungen gemessen werden / Förderprogramme sind unverzichtbar

  • Ronny Blaschke, London
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Vielleicht liegt es an der Debatte um Medaillenvorgaben und staatliche Förderung des olympischen Sports, dass Karl Quade in London etwas verhaltener auftritt. Jeden Abend berichtet der Chef de Mission in einer Pressekonferenz von den Erfolgen des deutschen Paralympics-Teams.

Quade listet Medaillen ausführlich auf und beendet seinen Kurzvortrag mit dem Zusatz, dass Medaillen ja eigentlich gar nicht so wichtig sind. Einerseits möchten sich die Paralympier von der olympischen Ergebnisindustrie abgrenzen, andererseits wollten sie schon immer an ihren Leistungen gemessen werden. Auch wenn die Deutschen im Medaillenspiegel von London keine Chance auf einen vorderen Platz haben, ihre Präsentation verdeutlicht die Professionalisierung. »Die Sportler wollen persönliche Bestleistungen aufstellen«, sagt Karl Quade. »Dafür werden die Rahmenbedingungen immer besser, also können auch ihre Leistungen noch besser werden.« In Peking 2008 belegte das deutsche Team Platz elf im Medaillenspiegel, mit 59 Medaillen, davon 14 in Gold. »So ähnlich sollte die Bilanz diesmal wieder ausfallen.«

Nach vier Wettkampftagen ist die Mannschaft auf Kurs: Vor allem der paralympische Leichtathletik-Stützpunkt in Leverkusen verdeutlicht,...


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