Wenn Utopia alternativlos wird
Aussteigen, aufs Land ziehen und Schafe züchten - hatten wir schon? Ein Buch- und Filmprojekt hält dagegen
Zwei Künstler-Aktivisten sind durch Europas Kommunen gereist - und haben am Ende selbst eine gegründet. Ein künstlerischer Dokumentarfilm und ein Buch schildern ihre Eindrücke.
Aufs Land ziehen, Ziegen züchten statt des urbanen Funktionierens? Hatten wir schon, funktioniert nicht - so der Tenor eines Vorab-Verrisses des Buch- und Filmprojekts »Pfade durch Utopia« in der einst alternativen »tageszeitung«. Die das schließlich wissen muss?
Isabelle Fremeaux und John Jordan widersprechen energisch, als sie im Berliner Sputnik-Kino ihr Projekt vorstellen. Hunderte, wenn nicht Tausende solcher Projekte gebe es in Europa, sagt Fremeaux. Die Mär vom Scheitern der gelebten Utopie sei nur ein Mediendiskurs. Und die Frage nach dem »Ausstieg« stelle sich nun, da der Kapitalismus so viele nicht mehr braucht und Utopia alternativlos werden könnte, auf eine andere Weise als vor 30, 40 Jahren.
2007 und 2008 sind die frühere Uni-Dozentin und der Kunstfilmer mit einem alten Bully und einer kleinen Kamera kreuz und quer durch Europa gereist, überall dorthin, wo Menschen ihr Schicksal in unautorisierten Weisen in die e...
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