35 Prozent mehr für die Hirse

In Äthiopien freut der Anstieg der Getreidepreise die Landwirte, doch das Leben wird spürbar teurer

  • Philipp Hedemann, Addis Abeba
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die Ernteausfälle in den USA lassen die Weltmarktpreise für Getreide in die Höhe schnellen. In den Entwicklungsländern könnte dies bald zu Hungerrevolten führen. In Äthiopien hat sich zwar in den vergangenen Jahren viel verbessert, aber trotzdem wird Nahrung zum teuren Gut.

Ayichulu Modjos gehört zu den Ausnahmen in Äthiopien. Schmatzend quillt die feuchte Erde unter seinen Schuhen hervor, als der Bauer seine kräftigen Maispflanzen begutachtet. Vorgestern hat es zuletzt geregnet, heute scheint die Sonne bei 25 Grad vom leichtbewölkten Himmel. Man kann dem Mais auf dem Feld im äthiopischen Mojo fast beim Wachsen zusehen, Bauer Modjo rechnet mit einer guten Ernte.

Im Fernsehen hingegen hat er die Bilder vom vertrocknenden Mais in den USA gesehen. »Oft hatten wir nicht genug, und die Amerikaner hatten viel mehr, als sie essen konnten. Wie kann es sein, dass in einem so großen, modernen und reichen Land die Ernte vertrocknet«, fragt sich der Bauer, über dessen Gürtel sich ein kleines Bäuchlein wölbt. In diesem Land immer noch ein seltener Anblick und das untrügliche Zeichen eines gewissen Wohlstands.

Landwirte profitieren von höheren Preisen

Eine monatelange Dürre betrifft derzeit mehr als 80 Pro...


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