Fein gekörnte große Liebe

RALF HERMANN sammelte einst Reptilien, dann hat er das Deutsche Sandmuseum gegründet

Er ist der Sandmann unter den deutschen Museumsmachern: Im niedersächsischen Dorf Cramme bei Wolfenbüttel hat Ralf Hermann (Foto: privat; mit Sohn Max auf Samos) das Deutsche Sandmuseum gegründet: 150 Quadratmeter Ausstellungsfläche plus 1000 Quadratmeter Garten. nd befragte den 48-jährigen Verwaltungsfachangestellten zu seiner Sandliebe.

nd: Sand ist doch bloß Sand. Was wollen Sie da denn konkret ausstellen?
Hermann: Die aktuelle Präsentation heißt »SANDwelten«. Es geht um Sand als kulturhistorisches Phänomen.

Sand und Kultur?
Aber ja. Das fängt an mit Redewendungen wie »auf Sand gebaut«. Oder denken Sie an das Sandmännchen des DDR-Fernsehens. Zu einem klassischen Symbol sind Sanduhren geworden. Deshalb gibt es davon etliche unter unseren 25 000 Exponaten.

Trotzdem bleibt die Frage: Ist Sand als solcher tragfähig genug für ein spezielles Museum?
Ja, Sand ist faszinierend und hinreißend schön.

Schön?!
Die Schönheit wird von seiner Struktur generiert. Sand setzt sich zusammen aus Mineralien, die vor allem unter dem Mikroskop hoch ästhetische Formen und feine Farbabstufungen offenbaren.

Sand ist demnach nicht bloß gelb oder grau, vielleicht auch mal weiß in den Dünen?
Zum Farbspektrum gehören sogar rot, blau und grün. Nehmen Sie Magdeburg: Die Stadt ist auf ehemalig...




Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.