Das Verlieren verlernt

Esther Vergeer hat zum vierten Mal Paralympics-Gold gewonnen und zum 470. Mal in Folge ein Match

  • Ronny Blaschke, London
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Rollstuhltennisspielerin Esther Vergeer hat ihre fantastisch anmutende Siegesserie ausgebaut und in London ihr viertes paralympisches Einzelgold in Serie gewonnen. Die 31 Jahre alte Weltranglistenerste aus den Niederlanden bezwang im Finale wie nicht anders erwartet ihre Teamkollegin Aniek van Koot deutlich.

Sie ballte ihre Faust, wie sie es immer tut, winkte eine Weile ins Publikum und packte dann ihre Tasche. 6:0 und 6:3 gewann Esther Vergeer das paralympische Finale im Rollstuhltennis gegen ihre niederländische Landsfrau Aniek van Koot, die Partie dauerte 59 Minuten. Sie umarmten sich, die vielen Holländer auf der Tribüne von Eton Manor klatschten höflich. Minuten später stand Esther Vergeer in der Interviewzone vor einem Dutzend Journalisten. Wieder ging es um das eine Thema: Wie fühlt es sich an, das Verlieren verlernt zu haben? »Ich bin glücklich«, sagte Vergeer und lächelte. Alles Routine.

Für die meisten Athleten wäre die Goldmedaille bei den Paralympics der Höhepunkt - für Esther Vergeer ist der Sieg ein winziges Stück eines riesigen Puzzles. Die 31-Jährige hat in London ihr 470. Spiel hintereinander gewonnen, sie ist seit Januar 2003 ungeschlagen, hat 163 Einzeltitel gesammelt, vier Paralympics. Eine solche lange Dominanz hat...


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